Wenn man an Köder zum Angeln auf Karpfen denkt, dann kommt fast jedem Angler sofort das Boilie in den Sinn. Boilies sind die wohl am häufigsten verwendeten Köder, die zum Angeln auf Karpfen verwendet werden. Es gibt die Boilies in unterschiedlichen Größen, Farben, Geschmacksrichtungen und Härten.
Karpfen gewöhnen sich an Boilies
Da Boilies nicht ausschließlich als Hakenköder, sondern auch zum Vorfüttern verwendet werden haben sich die Karpfen sehr schnell an dieses Futter gewöhnt. Boilies liefern den Karpfen eine große Menge an Eiweis und Nährstoffen, für die sie wenig Zeit zur Futtersuche aufwenden müssen. Bis ein Karpfen eine ähnliche Menge an Nährstoffen durch Würmer, Insekten oder andere natürliche Nahrungsquellen aufgenommen hat, wie es ein Boilie enthält, dauert es eine viel längere Zeit. Da die Karpfen einen Großteil des Tages mit der Nahrungssuche beschäftigt sind und möglichst schnell Gewicht zulegen wollen kommen ihnen die nahrhaften Boilies sehr entgegen.
An Gewässern, an den ein starker Angeldruck herrscht kann es aber auch zu einer gegenteiligen Wirkung kommen, die Karpfen meiden Boilies. Auch dies lässt sich recht einfach erklären. Trotz des Verbotes von Catch & Release findet man es in der Praxis sehr häufig das Karpfen nach dem Drill wieder zurückgesetzt werden. An modernen Karpfenteichen gibt es Karpfen, die schon einen Namen tragen und eindeutig identifiziert werden. Solche Karpfen werden regelmäßig gefangen. Ein solches Tier meidet den Boilie meist, da es es schon häufig erlebt hast das es nach dem Verzehr eines Boilies einem harten Drill ausgesetzt war. Solche Karpfen verbinden Boilies also mit Schmerzen und Stress, wie sie beim Drill entstehen. Solche Karpfen können mit Boilies nicht mehr an den Haken gelockt werden.
Alternative Köder zum Karpfenangeln
Um alternative Köder zu finden gibt es mehrere Wegen.
Zum einen kann man im Laden für Anglerbedarf nach Ködern suchen.
Zum anderen kann man sich wieder auf die Zeiten vor den Boilies besinnen. Erfolgreiche Köder wie Mais, Kartoffeln, Tauwürmer sind zwar nicht ganz so einfach zu handhaben, bringen jedoch auch heute noch hervorragende Ergebnisse.
Eine weitere Möglichkeit hört sich im ersten Moment etwas verrückt an. Man verwendet außergewöhnliche Nahrungsmittel, die im ersten Moment nicht als Köder für Karpfen angesehen werden. Einige Beispiele, die bereits mehrfach gute Karpfen gebracht haben sind: Pommes, Käsewürfel, Gummibärchen, Stückchen Bifi, … Hier sind die Phantasie des Anglers keine Grenzen gesetzt. Solche aussergewöhnliche Köder können an manchen Gewässern zum geheimtipp werden. Hier muss der findige Angler etwas experimentieren und den Mut haben, mal was neues zu versuchen.