1) Hallo Jörg, auch im Namen unserer Leser möchte ich dir danken das du die folgenden Fragen ehrlich und nett beantwortest. Zuerst würde ich dich bitten dich kurz vorzustellen und einige Worte über dich zu erzählen:
Als gebürtiger Rheinland-Pfälzer habe ich schon früh das Angeln am großen Fluss (mein Hausgewässer war der Rhein bei Worms) lieben gelernt. Nach meinem Umzug nach Hamburg 1993, um dort meine Ausbildung zum Fachzeitschriften-Redakteur beim BLINKER anzutreten, war die Elbe eine perfekte Alternative zum Rhein! Hier treibe ich nun seit 20 Jahren mein Unwesen und habe die (damals nicht existierende Raubfischszene) nach und nach ein wenig aufgemischt;-).
2) Was war dein schönstes Erlebnis beim Zanderangeln? Oh je, da gibt es jede Menge! Sicherlich zählt der Fang meines 21,5 Pfund schweren Zanders dazu. Mir würden da noch so einige spannende Geschichten rund um die Zanderguiding und Meerforellen Guiding Touren einfallen aber das würde hier sicherlich den Rahmen sprengen. Auf meiner Website www.der-angler.de sind jede Menge lesenswerte „Liveberichte“ online!
3) Bei dir hat sich Angeln vom Hobby zum Beruf gewandelt. Hat sich deine Sichtweise auf das Angeln dadurch geändert?
Ja und Nein! Es gibt im „Hintergrund“ viel zu organisieren. Der Kontakt zu den Fachzeitschriften wie z.B. zur Redaktion von Fisch und Fang. Zu den Firmen SHIMANO und Balzer aber auch meine Website wil gepfelgt sein. Seit einigen Wochen können Interessierte meine Vidoes bei Youtube sehen. www.der-angler.de ist seit Kurzem auch bei Facebook! Ganz besonder wichtig ist mir der enge Kontakt zu meinen Guidinggästen. Naja und irgendwie hat sich auch doch nichts geändert, denn meine Gäste lernen bei mir die wesentlichen Aspekte beim Angeln: Eine defensive Köderführung und Ausdauer sowie Vertrauen und Glaube, dass man das Richtige tut. Dank der Faulenzermethode ist es vielen meiner Guidinggäste gelungen auch nach dem Guiding an den „Hausgewässern“ die Zander regelmäßig zu überlisten. Das freut mich! Ehrgeiz und Vertrauen in Köderführung und Material sind für mich wichtiger denn je!
4) Wann ist deiner Meinung nach der beste Zeitpunkt zum Angeln auf Zander?
Die besten Tage zum Zanderangeln sind die, an denen Morgens die Sonne aufgeht und Abends wieder unter! Es ist mir wichtig, dass meine Kunden zu den Fressphasen an den Hot Spots stehen. Dazu gehört dann Ausdauer und Gespür für den Fisch und das Gewässer! An der Elbe fangen wir die meisten Zander allerdings eindeutig mitagsJ!
5) Was würdest du einem begeisterten Ansitzangler empfehlen, der 3 Tage am See verbringen möchte und in dieser Zeit gezielt auf Zander angeln möchte?
Wer sein Gewässer kennt, der ist dem Fisch auf der Spur. Strukturreiche Uferzonen, und tiefe Stellen sind vielversprechend. Auf die natürliche Population der Köderfische achten und genau diese dann auch als toten Köderfisch anbieten. Die Fresshphasen kommen ganz bestimmt und bei einem solch langen Ansitz sollte doch der eine oder andere Stachritter „drin“ sein. Insbesondere die großen Stauseen sind sehr reizvoll und kapitale Zander sind hier für fleißige Ansitzer keine Seltenheit.
6) Du kommst bei deinen Guidings auch mit unerfahrenen Anglern zusammen. Was sind die größten Fehler, die beim Zanderangeln gemacht werden?
Ich denke, dass es ein Irrglaube ist, zu glauben, man könne sich den Erfolg im Angelladen kaufen. Der Farbenkult bei Gummiköderrn ist meines Erachtens zu stark ausgeprägt. Ich fange seit Jahren meine Zander mit einer „Handvoll“ unterschiedlicher Farben. Die Köderführung ist das eigentlich Entscheidende beim Angeln auf kapitale Zander und genau für diesen Zweck habe ich meine Köder für BALZER konzipiert! Insbesondere der Pike-Killer in 15 Zentimetern Länge hat sich in diesem Jahr zum unschlagbaren Elbe-Köder auf Zander aber auch Hechte bewährt! Sein Markenzeichen: Der Angler alleine bestimmt den Lauf dieses Köders!
7) Hast du noch einige Tipps zum Zanderangeln, die du unseren Lesern weitergeben möchtest?
Tipps:
1. Vertrauen in den Köder und die Technik.
2. Gewässerkenntnis und Wissen über die Aufenthaltsorte der Futterfische.
3. Ausdauer und Freude an dem, was man tut.
Vielen Dank für das nette Interview.